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Der Einfluss der katholischen Kirche in der jüngsten polnischen Geschichte ist offenkundig. Sie hat in der Nachkriegszeit – außer den Rechten der Religion – auch die Menschenrechte und die moralischen Rechte der Nation auf geistige und kulturelle Souveränität vertreten. Die Kirche hat sich seinerzeit tatkräftig für die Zulassung der Gewerkschaft "Solidarność" eingesetzt. Andrzej Micewski beurteilt "Solidarność" positiv, unterzieht ihre Führung jedoch auch einer kritischen Wertung. Engagiert setzt er sich mit dem Vorwurf auseinander, die Kirche habe in der Krise nicht auf seiten der Nation gestanden. Mit bisher unbekanntem Material belegt er die Aktivitäten der polnischen Kirchenführung für die Wiederzulassung der Gewerkschaft und gegen die Begrenzung der Menschenrechte. Zugleich macht er in dieser fundierten Darstellung deutlich, dass eine Kirche, die wirklich Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden sein will, nicht auf die rein politische Ebene reduziert werden darf.